Sinkende Hypothekarzinsen auf breiter Front

Die Senkung des SNB-Leitzinses auf 0% hat hierzulande im zweiten Quartal sowohl Saron- als auch Festhypotheken vergünstigt. Die Preise für selbst genutztes Wohneigentum sind indes weiter gestiegen.

Die Zinsen für Hypotheken in der Schweiz sind im zweiten Quartal günstiger geworden. Die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat sowohl auf den Preis für Saron-Hypotheken als auch für Festhypotheken gedrückt.

 

Im Juni hatte die SNB den Leitzins, wie von vielen Ökonominnen und Ökonomen erwartet, von 0,25% auf 0% gesenkt. Mit der Aussicht auf eine Senkung seien im zweiten Quartal auch die Hypothekarzinsen zurückgegangen, hielt das Vergleichsportal Comparis in seinem am Dienstag publizierten Hypothekenbarometer fest.

 

Nach der SNB-Leitzinssenkung hätten sich unter anderem die Saron-Hypotheken weiter vergünstigt, wie es weiter hiess. Erstrangige Saron-Hypotheken kosteten im Durchschnitt 0,9 bis 1,2%, wobei sich der Saron-Richtzins nach dem SNB-Entscheid gar leicht im negativen Bereich bewegte.

 

«Vertraglich gilt in diesem Fall bei Saron-Hypotheken immer ein Wert von 0%», erklärte Comparis-Experte Dirk Renkert laut der Mitteilung. «Die Höhe von Saron-Hypotheken wird dann ausschliesslich von der Bankenmarge bestimmt. Nur wenn die Banken ihre Margen verringern, können sich Saron-Hypotheken vergünstigen», so Renkert weiter.

Auch Festhypotheken günstiger

Günstiger waren auch erstrangige Festhypotheken zu haben. 10-jährige Festhypotheken kosteten laut Comparis im Durchschnitt 1,4 bis 1,9%, während 5-jährige Festhypotheken für 1,0 bis 1,5% angeboten wurden. Im ersten Quartal hatten sich die Sätze für 10-jährige Hypotheken zwischen 1,5 bis 2,1% bewegt.

 

Rückläufig entwickelten sich dabei die Richtsätze, die Comparis jeweils anhand der von 30 Kreditinstituten öffentlich publizierten Referenzzinsen berechnet. Der Richtsatz für 10-jährige Festhypotheken ging per Ende Juni auf 1,77% von 1,92% Ende März zurück, jener für 5-jährige Papiere auf 1,40% von 1,63%.

Dies sei im Umfeld rückläufiger Kapitalmarktzinsen geschehen, hiess es weiter. Die Rendite für 10-jährige Bundesobligationen lag Ende Juni mit 0,41% um 0,10 Prozentpunkte tiefer als Ende März und auch die Refinanzierungskosten der Banken, sogenannte Swaps, seien gesunken.

 

Das habe sich direkt auf die Konditionen von Festhypotheken ausgewirkt, da die Finanzinstitute ihre individuelle Marge auf den Swap-Satz addierten, schrieb Comparis weiter.

 

Kaum Veränderungen bei der Laufzeit-Wahl

Bei der Wahl der Laufzeiten hat der Vergleichsdienst im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten indes keine grossen Veränderungen ausgemacht. Der Anteil von Hypotheken mit Laufzeiten von drei Jahren und weniger lag wiederum bei rund einem Fünftel, wobei gut die Hälfte davon auf Saron-Hypotheken entfiel.

 

Festhypotheken mit mittleren Laufzeiten (4 bis 7 Jahre) hätten rund ein Viertel aller Abschlüsse ausgemacht, was nahezu den ersten drei Monaten des Jahres entsprach. Und lang laufende Festhypotheken mit 10 Jahren und mehr waren mit knapp der Hälfte aller Abschlüsse weiterhin am gefragtesten. Auch ihr Anteil blieb ähnlich hoch wie im Vorquartal.

 

Preisspirale bei Immobilien dreht sich im 2. Quartal schneller

Der Traum von den eigenen vier Wänden wird in der Schweiz immer teurer. Denn im zweiten Quartal 2025 sind die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum weiter gestiegen. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Transaktionspreisindex von Raiffeisen Schweiz hervor. Dabei beschleunigte sich die Preisdynamik von einem bereits hohem Niveau aus noch weiter.

 

Für Einfamilienhäuser mussten 1,5% mehr bezahlt werden als im Vorquartal, wie Raiffeisen schreibt. Stockwerkeigentum sei mit einem Plus von 1,8% ebenfalls teurer geworden. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2024 kosteten Einfamilienhäuser damit 5,2% und Stockwerkeigentum 4,9% mehr.

 

Dabei hätten Einfamilienhäuser in der Südschweiz (+7,2%) und der Innerschweiz (+7%) im Vorjahresvergleich die stärksten Preisanstiege verzeichnet, heisst es weiter. In der Westschweiz (+2,1%) und um den Genfersee (+0,2%) seien die Hauspreise hingegen nur leicht gestiegen.

 

Beim Stockwerkeigentum hätten die Preise im Jahresvergleich in der Innerschweiz (+5,9%) sowie in der Ostschweiz (+4,8%) am stärksten zugelegt. In der Nordwestschweiz (-0,1%) seien die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr dagegen leicht gesunken.

 

Hohe Preisaufschläge in touristischen Gemeinden

In urbanen Gemeinden stiegen die Hauspreise innerhalb eines Jahres mit 4,4 Prozent am stärksten. Dagegen legten sie in ländlichen Gemeinden (+3%) am wenigsten stark zu.

 

Im Segment der Eigentumswohnungen verzeichneten touristische Gemeinden (+4,1%) die stärksten Preisanstiege. Auch in ländlichen Gebieten hätten sich die Preise für Stockwerkeigentum innerhalb eines Jahres erhöht. Mit 0,5% war hier laut Raiffeisen die Preisdynamik jedoch am schwächsten.

 

Der Raiffeisen Transaktionspreisindex erscheint vierteljährlich jeweils zu Beginn eines neuen Quartals. Er misst, basierend auf Handänderungsdaten von Raiffeisen und des Swiss Real Estate Datapools (SRED), die Preisentwicklung von selbstgenutztem Wohneigentum in der Schweiz.

 

Betrachtet nach Gemeindetypen stiegen die Hauspreise in den Zentren innerhalb eines Jahres mit 4,4 Prozent am stärksten. Mit 1,2 Prozent war der Anstieg in den ländlichen Gemeinden gering.

Anders war das Bild bei Eigentumswohnungen. Hier verzeichneten touristische Gemeinden (+3,8 Prozent) die stärksten Preisanstiege, während sie sich in den Zentren (+0,7 Prozent) nur leicht erhöhten.

 

Angebotspreise im Dezember höher

Das sich die Preisspirale weiter dreht, belegen auch die von ImmoScout24 und dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhobenen Daten zu den Angebotspreisen. Demnach sind die in Inseraten ausgeschriebenen Preise im Dezember 2024 sowohl für Einfamilienhäuser (+1,8 Prozent) wie auch die für Eigentumswohnungen (+0,7 Prozent) erneut gestiegen.

 

Im vergangenen Jahr habe sich klar der Trend gezeigt, dass die Anbieterinnen und Anbieter 2024 am längeren Hebel sitzen und ihre Preisforderungen bei beiden Objekttypen erneut angehoben haben. Gleichzeitig bestehe eine eindeutige Präferenz für Einfamilienhäuser, deren Zunahme über das ganze Jahr mit 4,5 Prozent deutlich höher ausfiel, als dies bei Stockwerkeigentum (1,7 Prozent) der Fall war.

 

Während die Mangellage bei Eigenheimen anhalte, habe sich das Angebot an Eigentumswohnungen im Laufe des vergangenen Jahres aufgrund der anziehenden Neubautätigkeit nach längerer Durststrecke wieder ausgeweitet, heisst es weiter.

 

Im Segment der Angebotsmieten sind der Erhebung zufolge die Preise auch im Dezember mit 1,5 Prozent erneut gestiegen. Nachdem in den Jahren 2022 und 2023 ein starker gesamtschweizerischer Anstieg von insgesamt über 8 Prozent zu verzeichnen war, ist im zurückliegenden Jahr auf nationaler Ebene jedoch kaum eine Veränderung festzustellen (–0,4 Prozent). «Die Mietpreise scheinen sich damit vorerst auf hohem Niveau eingependelt zu haben», heisst es weiter.

Quelle: www.fuw.ch 

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