Frankenschock 2.0 beim Hypozins

Frankenschock 2.0 beim Hypozins

Die Inflation und die Unsicherheit des Ukraine-Kriegs schlagen nun heftig auf die Preise von Hypotheken durch. Haus- und Wohnungskäufer flüchten in lange Laufzeiten – und die Hypozinsen steigen sprunghaft.

 

Die Zinsen für Hypotheken haben in den ersten drei Monaten des Jahres spürbar angezogen. Zu diesem Ergebnis kommen unabhängig voneinander die Marktstudien es Vergleichsdiensts Comparis und der Immobilien-Plattform Moneypark.

 

Die Heftigkeit des Anstiegs erinnere an die Bewegungen vor sieben Jahren, analysierte Moneypark. «Die Zinsen für Festhypotheken sind den Kapitalmarktzinsen gefolgt und zeigen eine Reaktion, die vom Ausmass her mit dem Anstieg nach dem Frankenschock 2015 vergleichbar ist.» 

 

Zuflucht in Festhypotheken

Dabei wird auf den stark gestiegenen Richtsatz verwiesen. «Die Kapitalmarkt-Zinsen haben im ersten Quartal einen historischen Anstieg verzeichnet.» Der Swap-Satz für zehn Jahre stieg demnach um knapp 100 Basispunkte, also einen Prozentpunkt. Das entspricht dem Preisanstieg, den die Banken im Jahr 2015 nach dem Ausbau der Negativzinsen auf -0,75 Prozent praktisch im gleichtakt durchgesetzt haben.

 

(Quelle: Moneypark/Refinitiv)

 

«Die Inflation und mögliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Notenbank-Entscheide in den USA und der EU beunruhigen derzeit viele Immobilienbesitzer», beschrieb derweil Comparis die Marktstimmung. Schuldner würde sich mit dem Wechsel in Festhypotheken vor Verwerfungen an den Kapitalmärkten zu schützen suchen. «Langfristige Hypotheken bieten Planungssicherheit in stürmischen Zeiten», heisst es beim Vergleichsdiensts.

 

Die Notenbanken befinden sich im Dilemma, einerseits für Preisstabilität sorgen zu müssen, und anderseits die Konjunktur-Entwicklung durch Zinssteigerungen nicht abzuwürgen. «Wegen des Ukraine-Krieges ist aber auch mit einer Abkühlung des Wirtschaftswachstums zu rechnen», mahnt der Vergleichsdienst.

 

Neuer Saron fällt durch

Hingegen ist alles, was diese Planungssicherheit nicht verspricht, am Hypothekarmarkt derzeit wenig gefragt. So seien auch die Saron-Hypotheken, die Nachfolger der Libor-Kredite, nicht besonders beliebt. Derweil zeigen die Preise von Festhypotheken nach oben. Laut den erhobenen Daten stieg der bestverhandelte Zinssatz für 10-jährige Hypotheken von 0,74 Prozent im Dezember 2021 auf 1,27 Prozent Ende diesen März.

Mit der aktuellen Entwicklung ende eine mehrjährige Phase mit Tiefstsätzen für Festhypotheken, so die Experten. Mitte Mai 2019 waren die Swapsätze, also die zehnjährigen Refinanzierungssätze der Banken, nachhaltig ins Minus gerutscht und markierten Mitte August 2019 einen Tiefststand bei minus 0,69 Prozent. Seitdem tendieren sie wieder aufwärts und erreichten am 21. März 1,71 Prozent.

 

Endlich Entlastung bei der Marge?

In den letzten drei Jahren ist die Marge für die Gläubiger-Banken derweil geschrumpft. Lag der Zinsabstand im Mai vor drei Jahren noch bei 1,19 Prozentpunkten, so liegt er nun bei 0,97 Prozentpunkten. Das liegt auch am verschärften Wettbewerb. Einerseits durch eine höhere Transparenz, etwa durch Vergleichsportal, andererseits durch Akteure wie Anlagestiftungen, Pensionskassen und Versicherungen, die ebenfalls Immobilien-Kredite anbieten und die Banken dabei regelmässig unterbieten.

 

Was sich ebenfalls zeigt: Laut Moneypark habe sich die Differenz zwischen dem günstigsten und dem teuerstem Hypotheken-Angebot erhöht. So lohne es sich für die Kreditnehmer mehr denn je, die Angebote sorgfältig zu vergleichen.

 

Quelle: finews.ch

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