Hypozinsen stagnieren vor Jahresende
Die Zeit der rekordverdächtig günstigen Immobilienkredite ist noch länger nicht vorbei.
Es ist ruhig am Schweizer Hypothekarmarkt. Kurz vor Weihnachten halten die meisten der betrachteten Anbieter ihre Zinsen stabil – und damit auf einem historisch betrachtet weiterhin sehr niedrigen Niveau. Laut Frédéric Papp, Finanzexperte des Onlinevergleichsdiensts Comparis, fehlt der Konkurrenzdruck für einen weiteren signifikanten Rückgang. Viele Banken offerierten mittlerweile ähnlich niedrige Sätze wie Pensionskassen und Versicherer.
2020 war auch der Hypothekarmarkt geprägt von der Coronapandemie. Als das Virus im März um sich griff und reihum das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, um die weitere Verbreitung zu bremsen, schnellten die Zinsen nach oben – und damit viele Hypothekarsätze. Im Schnitt kostete eine zehnjährige Festhypothek Anfang April gemäss Daten von Comparis rund 1,2%, mittlerweile liegt der Durchschnittssatz eher wieder bei 1% wie auf dem Tief Anfang Jahr.
Während der Zins auf den Langläufer deutlich zurückgekommen ist, haben sich die Sätze für kurz- und mittelfristige Festhypotheken weniger nach unten bewegt. Entsprechend beträgt die Kostendifferenz zwischen dem zwei- und dem zehnjährigen Kredit lediglich 18 Basispunkte.
Das gegenwärtige Bild dürfte sich nicht so schnell ändern, denn die kurzfristigen Zinsen am Kapitalmarkt werden wohl lange Zeit sehr niedrig bleiben. Die Europäische Zentralbank (EZB) macht keinerlei Anstalten, den Einlagensatz zu erhöhen, er beträgt –0,5%. Generell wird die EZB die Geldpolitik gar eher lockern statt verschärfen. Im Gleichschritt dazu bewegt sich die Schweizerische Nationalbank, die mit dem Negativzins von –0,75% und Interventionen am Devisenmarkt verhindern will, dass sich der Franken zu stark aufwertet.
Quelle: fuw.ch